Quelle: Norderstedter Zeitung Nr. 243 vom 18.10.2000, Seite 1
ms Norderstedt – Die Junge Union (JU) Norderstedt erklärt die Integrierte Gesamtschule Lütjenmoor (IGS) für gescheitert. „Die Akzeptanz unter den Norderstedter Eltern ist äußerst gering“, sagt JU-Sprecher Arne Krohn, nachdem in diesem Schuljahr kein Schüler mit gymnasialer Prognose aufgenommen wurde. Damit habe der Trend zur ausschließlichen Schule für Haupt- und Realschüler seinen Tiefpunkt erreicht.
Gesamtschulabgänger hätten bei der Suche nach Lehrstellen einen schweren Stand. In der Wirtschaft seien die Probleme der IGS und der niedrige Leistungsstand ihrer Schüler bekannt. „Dass die Norderstedter Gesamtschule soziales Handeln und Lernen höher bewertet als die Leistung, bedeutet schlechtere Chancen der Schüler auf dem Arbeitsmarkt“, sagt Krohn. Irritierend sei auch der Hinweis auf die Zahl der Abiturienten: Mindestens ein Drittel sei erst zur elften Klasse von einer Realschule an die IGS gewechselt. „Es ist inakzeptabel, dass Steuergeld für Kurse mit drei oder vier Schülern ausgegeben wird – Geld, das den Gymnasien fehlt“, sagt Krohn. Solange die IGS nicht genug Schüler für eine eigene Oberstufe hat, müssten angehende Abiturienten eines der vier Norderstedter Gymnasien besuchen. Die JU fordert die CDU in Stadt und Land auf, das Thema Gesamtschule erneut zu diskutieren. „Auch eine Stellungnahme der Landesregierung zu den Missständen an der IGS wäre interessant“, sagt Krohn.